Ökumenische Trauerfeier für fehl- und totgeborene Kinder ist am Samstag, 10. Oktober 2020 um 10.30 Uhr
auf dem Friedhof Mosbach
Das Team der Schmetterlingskinder Mosbach e.V.
An der Grenze zwischen Leben und Tod
mosbach)(mle) Kurze Leben gingen zu früh zu Ende - damit sind die Kleinsten der Kleinen gemeint, Kinder, die zu früh geboren oder schon im Mutterleib gestorben sind. „Schmetterlings- oder Sternenkinder“ werden sie genannt, die kleinen fehl- oder totgeborenen Babys, die nie das Licht der Welt erblickt haben. Eltern und Angehörige blieben zurück in ihrer Trauer. Mit einem ökumenischen Erinnerungsgottesdienst haben Patricia Spitzer und Claudia Ernst von der „Initiative Schmetterlingskinder Mosbach“ an diese Kinder erinnern, die auf dem Grabfeld der Schmetterlingskinder des Mosbacher Friedhof ihre Ruhestätte gefunden haben.
„Von allen Seiten umgibst du mich“
Den Mittelpunkt des Gottesdienstes in der Aussegnungshalle bildete ein kleiner bemalter Sarg auf einem „Himmelstuch“ mit Blütenblättern und einem Kranz mit einem Teddybären und einer Rose. Zelebriert wurde der Gottesdienst für die Kinder, die das Licht der Welt nicht erblicken konnten, durften, von der evangelischen Pfarrerin Ruth Lauer und von Manfred Leitheim, Diakon der katholischen Pfarrgemeinde, MOSE. Im Psalm 139, der im Wechsel gesprochen wurde, heißt es: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir“. Und er geht weiter „Herr du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe“. Der Psalm verspricht, so Pfarrerin Lauer, wenn wir ein Kind bestatten müssen, haben wir es noch nicht kennengelernt, doch Gott kennt es, es ist von ihm geschaffen und von ihm geliebt. „Wir stehen hier an der Grenze zwischen Tod und Leben. Leben ist viel weiter als die Spanne zwischen Geburt und Tod. Es gibt keinen Unterschied zwischen einem ungeborenen und einem geborenen Kind. Lange vor der Geburt hat ein Mensch seine Geschichte“ predigte Diakon Leitheim. „Wenn ein Kind stirbt, wird unsere so grelle und laute Welt farblos und sprachlos. Die Dunkelheit ist der Ort, wo der Mensch so intensiv wie nie zuvor nach Gott sucht. Es ist der Ort, wo Gott am weitesten weg zu sein scheint.“ Der Gottesdienst erzählte mit den Liedern des Singkreises Bergfeld: „Gott hört Dein Gebet“ und „Siehe meine Hände“, dem „Ave Maria“ von Nicole Kropmaier, das von Gudrun Kühn an der Orgel begleitet wurde: man darf nicht in der Dunkelheit stecken bleiben. den Eltern, den Geschwistern, den Großeltern soll ein Ort zu geschenkt werden, wo sie trauern können. Kerzen wurde angezündet, weiße Luftballone stiegen in den Himmel und die Geistlichen spendeten Kindern und den Trauernden den Segen.
Herzenssache Schmetterlingskinder
Am Samstag den 18. April 2015 wurde die mittlerweile 20. Beerdigung der Schmetterlingskinder durch die
Initiative Schmetterling Mosbach e.V. durchgeführt. Der von den Eltern zuvor farbig gestaltete Sarg,
in dem alle Kinder gemeinsam beigesetzt werden, stand um 11 Uhr in der Trauerhalle Mosbach. Der
Grüne Garten Lohrbach lieferte die geschmackvollen Gestecke, von denen der Sarg eingerahmt wurde. Die Eltern mit Geschwisterkindern und Familienangehörigen wurden von Herrn Pater Mack
begrüßt und man stimmte ein gemeinsames Lied an, das vom Singkreis Bergfeld unterstützt wurde.
Pfarrerin Lauer nahm in ihrer Predigt das Thema „Herzenssache“ auf: Von den Kindern, der Herzenssache der Eltern, müsse man sich heute verabschieden. Die vielen Tränen, die Ausdruck unserer Trauer seien, werden von Gott gesehen und er höre auch unsere stillen Seufzer. Die Kinder
werden für immer in unseren Herzen bewahrt. Nachdem Frau Hohmann, begleitet von Frau Kühn an der Orgel, das Lied „Tears in heaven“ eindrucksvoll gesungen hatte, trug Frau Ernst ein Gedicht vor. Alle Anwesenden wurden eingeladen, eine Kerze zu entzünden und diese vor dem kleinen Sarg
abzustellen. „Gott hört dein Gebet“ sang der Singkreis Bergfeld und unterstrich damit die Aussage
von Frau Lauer und Pater Mack, dass man sich mit seiner Trauer und seinen Sorgen an Gott wenden
darf. Der kleine Sarg wurde von vier Vätern zum Grab im Schmetterlingsgrabfeld getragen, wo man
nach der Beisetzung die Luftballons, die jeder erhalten hatte, in den blauen Himmel steigen ließ.
Am Samstag, den 8.11.14 haben wir die Schmetterlingskinder beerdigt. Es war -wie immer- eine sehr schöne Trauerfeier. Die musikalische Umrahmung durch den Singkreis Bergfeld, der Sologesang von Frau Zamzau, die Gestaltung durch Pfarrerin Lauer und Pater Mack sind immer sehr ergreifend. Auch wenn man das schon oft gehört hat, ist es jedesmal eine Freude. Kostet aber auch Tränen....
Die Luftballons sind heute wie noch nie so schön in den Himmel augestiegen. Sie blieben als Formation zusammen, wie Zugvögel, und waren sehr, sehr lange zu beobachten. Hier bekommt Ihr einige Fotos:
Am Samstag, den 5. April 2014, haben wir die Schmetterlingskinder beerdigt.
Beisetzung von mehr als fünfzig „Schmetterlingskindern“
„Tears in Heaven“
Mosbach, 21. Oktober 2012
(mel)(mosbach) Das Leben ist viel weiter als die Spanne zwischen Geburt und Tod, dies zeigte der von den Vorsitzenden der „Initiative Schmetterling“, Patricia Spitzer, Claudia Ernst uns Stephanie Sailer vorbereitete Gottesdienst. Mehr als fünfzig totgeborene Kinder, die nie einen Fuß auf die Erde setzten und dennoch in den Herzen Spuren hinterließen, wurde ein würdiger Abschied gegeben und den Eltern ein Ort geschenkt, wo sie trauern können.
Schon vor der Geburt hat ein Mensch seine Geschichte
Diese Feier nehme nicht den Schmerz, die Dunkelheit im Herz weg, aber sie hebe den Blick über den Rahmen hinaus, den wir sehen, betonte Diakon Manfred Leitheim in seiner Predigt. Pfarrerin Ruth Lauer und Pater Karl Mack zelebrierten gemeinsam den Gottesdienst in der Mosbacher Friedhofskapelle um die Kinder dann, auf dem mit einer Stele neu gestalteten Gräberfeld des Friedhofs beizusetzen. Der musikalischen Umrahmung nahmen sich auf ihre unnachahmliche Art wieder die Sopranistin Cornelia Zamzau mit „Tears in Heaven“ von Eric Clapton und „Neigen sich die Stunden“ und der Singkreis Bergfeld mit seinen stimmungsvollen Beiträgen an.
Diakon Manfred Leitheim predigte: „Wir stehen hier an der Grenze zwischen Tod und Leben. Es gibt keinen Unterschied zwischen einem ungeborenen und einem geborenen Kind. Lange vor der Geburt hat ein Mensch seine Geschichte.“ Wenn ein Kind sterbe, werde die grelle und laute Welt farblos und sprachlos. Man sei „in guter Hoffnung“, diese Hoffnung würde erstickt. Und Gott nehme die Dunkelheit nicht, es bleibe Krankheit und Tod, Angst und Einsamkeit, Verletzungen. Das werde auch immer wieder so sein, Kennzeichen des Menschseins sei gerade die Gebrochenheit. Den Tod könne keiner nehmen, wenn er nicht das Menschsein nehmen wolle. Gott werde die Tränen abwischen, aber man hätte geweint.
Mit dem Lied: „Meine Zeit steht in Deinen Händen“ und „Siehe meine Hände“ vom Singkreis Bergfeld wurde an die väterliche Hand Gottes erinnert, die das Kind geborgen hält und es doch auch wieder gehen lasse. Nach dem Anzünden der Kerzen für die Kinder und dem Segen am Grab der „Schmetterlingskinder“ mit „Es ist unser Wunsch, dass die Kinder die Geborgenheit in Gott erfahren“, sank der kleine handbemalte Sarg in die Erde und weiße Luftballone stiegen in den Himmel.
Die „Schmetterlingskinder“ fanden ihre letzte Ruhe und den Hinterbliebenen wurde ein Ort der Trauer geschenkt.
(Foto: Ilona Haas-Mullins , die für uns für "umme" knipst)
Kraft durch gemeinsamen Trauerweg
Am Samstag, den 28. April 2012, fand die mittlerweile vierzehnte Beerdigung der„Schmetterlingskinder“ statt. Die Mitglieder der Initiative Schmetterling Mosbache.V. tragen dafür Sorge, dass fehl-, früh- oder totgeborene Kinder, die wegen ihresgeringen Gewichtes nicht der Bestattungspflicht unterliegen, bei dieser Beerdigunggemeinsam beigesetzt werden.So war der kleine Sarg einige Tage zuvor gemeinsam mit betroffenen Eltern farbiggestaltet worden und stand nun am Freitag in der Kappelle des Friedhofs Mosbach schöngeschmückt von Blumen, die der Grüne Garten in Lohrbach gespendet hatte.Um 11.OO Uhr begann die Trauerfeier mit musikalischen Klängen desSingkreises Bergfeld, der die Initiative Schmetterling Mosbach seit der ersten Beerdigungunterstützt. Pfarrerin Lauer und Pater Mack sprachen den Trauernden Trost zu und betetengemeinsam mit ihnen. Cornelia Zamzau sang das Lied „Die Rose“, nachdem eine trauernde Mutter Ihre Gefühle in Worte gefasst hatte.Betroffene Väter trugen den kleinen Sarg den Weg über den Friedhof zum Grabfeld derSchmetterlingskinder. Am Ausgang der Trauerhalle hatte jeder einen weissen Luftballon erhalten, den man fest in der Hand hielt. Und so zog die Gemeinschaft begleitet vom Läuten der Glocken zum Grab. Nachdem der kleine Sarg ins Grab abgelassen worden war, begleitet vom Trompetensolo eines Vaters, ließen alle ihren Ballon in den Himmel steigen.Man kann nicht in Worte fassen, wie bewegend und eindrucksvoll diese Beerdigungsfeierwar. Durch Musik, Singen, Beten und vor allen Dingen gemeinschaftliches Handelnwar dieser Tag ein wichtiger Schritt auf dem steinigem Weg durch die Trauer fürdie Eltern. Aber nicht nur die betroffenen Eltern konnten Kraft schöpfen aus dem Erlebten,sondern auch alle anderen Beteiligten nahmen jeder für sich etwas in ihrem Herzen mit nachHause.
Die Bilder macht Frau Ilona Haas-Mullins ehrenamtlich für uns. Herzlichen Dank !!!